Eine Welt ohne Dich, das bedeutet für mich den Verlust eines geliebten Menschen, an dessen Nähe und Gesicht ich gewöhnt bin. Ein solcher Mensch, der über Jahre hin ein unersetzliches Gegenüber geworden ist, fehlt plötzlich – durch Tod oder Weggang. Eine Leerstelle bleibt.

Das verlassene Ich wird auf sich selbst zurückgeworfen, aus dem Dialog wird ein Monolog, vielleicht eine Art inneres Gespräch mit der Leerstelle. Es bedeutet in jedem Fall eine Konfrontation mit der Tatsache, dass die Einsamkeit eine wesentliche Konstante des menschlichen Seins darstellt und jede Art von Gemeinschaft, Partnerschaft, Gesellschaft temporär und vergänglich ist.

Für die Gruppenausstellung im Museum Zündorfer Wehrturm habe ich eine Spiegelinstallation entwickelt. Ein halber Tisch (zwei Beine), gedeckt für eine Person mit Tischdecke und Teller, Messer, Gabel, Glas etc. befindet sich direkt vor einem ca. 1,80 Meter hohen, schmalen und schlichten Ankleidespiegel. Vor dem Tisch steht ein Stuhl, auf dem ein Ausstellungsgast Platz nehmen kann. Das Tisch-und-Stuhl-Ensemble spiegelt sich zu einer vermeintlichen Paar-Situation, aber der Mensch, der auf dem Stuhl Platz nimmt, ist nur mit sich selbst konfrontiert.